LEKTORAT / KORREKTORAT
Der Korrektor aus Leidenschaft liest auch Romane mit dem Rotstift in der Hand, er korrigiert Einkaufszettel, Zeitungsartikel und Wurfsendungen. Er findet es peinlich, wenn die Bäckereikette in großen Lettern „Latte Macciato“ anpreist oder die Pommes Frites laut Speisekarte mit Mayonaise serviert werden. Kurz: Er geht seiner gesamten Umgebung gewaltig auf die Nerven, aber für seine Kundschaft ist er ein wahrer Segen.
Manchmal braucht man einfach Erbsenzähler!
Dennoch: Wer hundertprozentige Fehlerfreiheit garantiert, ist unseriös. Denn das ist schlicht unmöglich!
Vorsichtigen Schätzungen zufolge übersehe ich im Schnitt alle zwei bis drei Jahre einen Fehler bei meinen Kunden … damit muss man leben können.
Hierzu ein Zitat von Bastian Sick, Autor des Bestsellers zum Thema deutsche Sprache „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“:
„Übrigens hätte ich nie gedacht, wie schwer es ist, ein Buch herzustellen, das tatsächlich fehlerfrei ist. Jedes neu erscheinende Buch enthalte Fehler, hatte meine Lektorin mir gesagt, selbst wenn es noch so gründlich durchkämmt worden sei … Ich wollte es erst nicht glauben, musste aber erfahren, dass sie Recht behielt …, ‚Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod‘ enthielt tatsächlich Fehler, mehr als einen sogar.“